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Ziffer 196: der DaVinci-Code für Autofahrer

Ganz früher war das einfach: Mit 15 fuhr man Mofa, mit sechzehn kam das Moped und mit achtzehn der Führerschein. Wer eine spendable Tante hatte, konnte den 1er noch dazu packen und durfte dann Motorrad fahren. Fertig war die Laube.

 

Kompliziert wurde es dann spätestens mit der Vereinheitlichung der Fahrerlaubnisklassen der EU und der Novelle der Fahrerlaubnis (FeV) im Januar 2013: Seitdem gibt es insgesamt 16 Führerscheinklassen in Deutschland. Wichtig für Dich und Deinen Roller sind dabei speziell die Autoführerscheinklasse B und eine aktuelle Ergänzung dazu, die „Schlüsselzahl 196“.

 

Die auch „Ziffer 196“ genannte Änderung in den Verordnung ist seit 31. Dezember 2019 in Kraft – und eröffnet Dir als Autofahrer die große Welt der Zweiräder. Unter bestimmten Voraussetzungen natürlich: Wenn Du deinen Führerschein Klasse B schon seit 5 Jahren hast und mindestens 25 Jahre alt bist, musst Du eine theoretische und praktische Schulung im Umfang von mindestens 13,5 Zeitstunden in einer Fahrschule absolviert. 

 

Dann bist Du – auch ohne hochnot offizielle amtliche Prüfung wie z.B. beim Motorradführerschein A1 oder A2 – berechtigt, eine 125er „zu führen“. Hey, damit geht Einiges: Du kannst Dir einen Leichtkraftrad-Roller (sogar mit Beiwagen!) kaufen, Herr über maximal 11 kW (15 PS) werden und von den ganz weiten Fahrten träumen. 

 

 

Nun ja, nicht ganz so weit: Ziffer 196 gilt – wenn es als Schlüsselzahl 196 als zusätzlicher „B196-Schein“ in deinen normalen Führerschein ein getragen wurde – leider nur im Geltungsbereich der Bundesrepublik Deutschland. Das Nordkap muss warten; wir kaufen uns erst mal einen Roller für die Urban Mobility, okay?

 

Nichts desto trotz ist Ziffer 196 cool, billiger als der A1-Schein und inzwischen auch sehr gefragt: Im ersten Halbjahr 2020 wurden von den Leichtkraftrollern gegenüber dem Vorjahreszeitraum (2020: knapp 15.000 Stück) 68 Prozent mehr verkauft; in Flensburg wurden 27.000 zusätzliche B196-Scheine eingetragen. Über 80 Prozent der Antragsteller für den B196-Scheine waren männlich; das Durchschnittsalter lag bei Anfang Fünfzig – zu den klassischen Alt-Bikern gesellen sich jetzt also neue Alt-Biker.

 

Fazit: 

Ziffer 196 macht es möglich. Die Chance, mit vertretbarem (zeitlichen und finanziellen) Aufwand einen Yamaha 125er Roller fahren zu können, das kommt bei Autofahrern gut an.

 

 

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