Du wirst es schnell merken: Es gibt keine richtige Jahreszeit für Helme. Im Winter wird er nass; der Schmodder vom Stadtverkehr zieht nicht nur in den Jackenkragen, sondern auch ins Helmfutter. Im Sommer ist es ähnlich: Der Fahrtwind bläst den Schweiß von der Stirn, aber wehe, man steht zu lange an der Ampel. In Süddeutschland würde man sagen: Da läuft die Brüh.
Deshalb braucht dein Helm deine volle Zuwendung. Sonst leidet auf Dauer die Sicherheit und deine empfindliche Nase rebelliert.
Thema Sicherheit: Alle Helme sind im Prinzip ähnlich aufgebaut. Die starre und harte Schale besteht aus Thermoplasten, meist Polycarbonate, oder aus Glas- oder Kohlenstoff-Verbundmaterialien – Du kennst sicher „Carbon“. Darunter liegt im Helm eine Styropor-Karkasse, die Erschütterungen dämpft und exakt auf den Helm, seine Feinheiten und die jeweilige Größe zugeschnitten ist. Großes Sichtfeld, Aussparungen für Ohren und Lautsprecher, Lüftungsschächte – das Styropor-Innere ist ein sorgfältig konstruiertes Gerüst, das nur im Originalzustand deinen Schädel optimal schützt.
Nässe und Schweiß machen das alles zunichte; das Styropor regiert auf Säuren und härtet aus. Bruchsicherheit und Elastizität gehen verloren, dein Kopf ist in Gefahr. Und ehrlich: Irgendwann fängt es auch an zu müffeln. Tierisch. Dagegen hilft nur, das Innenpolster regelmäßig zu reinigen.
Manche schwören dabei auf die gängigen Helmpolster-Reiniger, die alle gut sortierten Zubehörhändler im Angebot haben. Dose schütteln und den Kunstschnee flächendeckend in den Helm sprayen. Lautsprecher und andere elektronische Komponenten sollte man vorher ausbauen oder abkleben. Eine Viertelstunde einwirken lassen und mit einem weichen, saugfähigen Tuch ausreiben. Fertig. Gegebenenfalls wiederholen, bis es nur nach Spray riecht und der Lappen sauber bleibt. Der Helm sollte nach kurzer Zeit wieder trocken und fahrbereit sein.
Eine echte Alternative bietet sich dir, wenn Du beim Helmkauf einen gewählt hast, bei dem man die unteren Polster und das Innenfutter komplett herausnehmen kann. Ok, am Anfang ist das noch etwas Frickelei, aber wenn man es mal kapiert hat, landen Innenfutter samt Polster schnell bei 30° in der Waschmaschine. Trocken sind die Helm-Teile spätestens nach einer Nacht.
Und nein! Nie und nimmer den kompletten Helm in die Spülmaschine. Es soll Leute geben, die das mit einem XL-Helm gemacht und S zurück gekriegt haben …
Praxistipps:
Nimm vor dem Tanken zwei Papierhandtücher, leg sie auf dein Visier und mach sie satt nass. Lass es einwirken, bis Du gezahlt hast. Danach kannst du die Mücken einfach wegwischen und das Visier samt Helm einfach abwaschen.
Wenn Dir die Arie mit dem Innenfutter-Ausbau zu viel wird und das Helmspray seltsam nach Chemie riecht, kannst Du auch vorbeugen und seltener säubern. Wie? Indem Du beim Fahren eins deiner Motorrad-Halstücher über deinen Schopf ziehst.