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Nice to have: Roller-Navigation mit dem kleinen „Beeline Moto“

Neulich habe ich auf dem Roller mal wieder ein Gerät in Einsatz gebracht, das ich auf dem Fahrrrad ständig nutze: das Beeline Moto. In dem schwarzen, runden Gerät – nur minimal größer als eine Nespresso-Kapsel – steckt mein komplettes Alltags-Navi.

 

Möglichst macht die Navi-Mini-Wunderwaffe die intelligente Kombi aus externem Bildschirm und Smartphone: Die Route wird nämlich mittels der eigenen Beeline App geplant und errechnet, danach koppeln sich die Geräte, und das App schickt die Fahrinformationen auf das Beeline Moto, meine Screen. Und ab gehts.

 

Am Anfang habe ich mich auch gefragt, ob ein 240 x 240 kleiner Bildschirm ausreicht, um anständig zu navigieren. Es geht, gut sogar. Auf dem Display liegen – anders wie z.B. bei Google Maps – keine Karten, keine 3D-Darstellungen, sondern nur noch die wichtigsten Basisinformationen: Richtungsanzeige als großer Pfeil, Richtung des nächsten Abzweigs, Distanz zur Richtungsänderung und gefahrene Strecke. Weiter Infos und Einstellungsmöglichkeiten können über vier seitliche Drucktaste abgerufen werden.

 

Die eigentliche Steuerungszentrale ist die Beeline App, die es sowohl als für das iPhone als auch für Android-Geräte gibt. Die Streckenberechnung mittels App ist einfach und intuitiv, die Oberfläche selbsterklärend. Die Navigationrouten beruht auf dem verwendeten Google-Kartenmaterial.

 

Wählbar sind zwei Modi zur Navigation: „Compass-Modus“ oder „Route-Modus“. Bei der ersten Möglichkeit folge ich nur noch einem Richtungspfeil, bei der zweiten lassen sich spezielle Routen nachfahren. In der Praxis – und vor allem in der Stadt – benutze ich nur den „Compass“. Rechts, links, geradeaus, das ist in der Regel das Einzige, was ich wissen muss.

 

Das Beeline, das in Großbritannien hergestellt und in Deutschland z.B. von 24helmets.de   für 175,95 Euro (Stand: März 2021) vertrieben wird, ist wasserdicht und ziemlich robust; einige Stürze auf den Boden hat es schon klaglos überstanden. Zwei Befestigungen – das Stick Pad und eine universelle Riemenhalterung, beide für den Fahrradlenker und den Rollerspiegel nutzbar – werden mitgeliefert; für den Roller kann ich auch das zusätzliche Scharnier mit 3M-Klebehalterung empfehlen.

 

 

An die Steckdose kommt das Beeline Moto nur selten. In der Praxis reicht die Batterie für fast 30 Stunden Betriebszeit, der begrenzende Faktor ist das Smartphone, auf dem die Beeline App wie jede Navigationssoftware durch den dauernden Zugriff auf GPS hart an der Battterie saugt. Ein Batteriepack fürs Smartphone oder ein Kabel für die 12-Volt-Steckdose am Roller habe ich bei Ausfahrten also immer dabei.

 

Die großen Vorteile des Beeline Moto aus meiner Sicht: Die Screen ist autonom, klein, leicht und unauffällig. Sie darf auch nass werden. Das neue, teure Smartphone steuert im Hintergrund, aber bleibt dabei geschützt in der trockenen Jackentasche.

 

Was gibt es zu bemängeln? Nun, die Hardware ist fast perfekt, aber zwei Verbesserungsvorschläge an die Software-Entwickler hätte ich.

 

Erstens: diese wunderbare Wochenend-Tour. Die nehmen wir auf und empfehlen sie gerne weiter. Doch leider kann man beim Beeline die Strecken, die man gefahren ist, aufnehmen, aber nicht weitergeben und mit Freunden teilen. Die Streckenführung kann als Image exportiert werden, aber die eigentlichen Fahrdaten kann man nicht auslesen. Der Standard dafür sind so genannte gpx-Dateien, die per Mail oder über andere Plattformen geshared werden können. Das läßt das Beeline-App bisher nicht zu, schade.

 

Zweitens: Der Import von gpx-Daten bzw. Fahrstrecken funktioniert dagegen bestens. Doch während der Fahrt hakt es aber wieder an einem Punkt: Importierte Strecken schickt die App nur dann klaglos aufs Display, wenn sie in Aufnahmerichtung – also vom Start des Recordings in Richtung Ziel – abgefahren werden.

 

Ein Beispiel: Du fährst von Frankfurt aus zu einem Freund in den Harz. Dafür hat er Dir vorab eine landschaftlich besonders reizvolle Strecke Frankfurt – Harz geschickt, die er für Dich auf seinem Rechner erstellt hat. Auf deinem Hinweg also alles bestens, Du folgst dem Pfeil im Navi.

 

Auf dem Rückweg willst Du der Strecke in gegengesetzter Richtung noch mal genießen. Geht nicht; so schlau ist Beeline Moto (noch) nicht. Die App rechnet sich gegen die Aufnahmerichtung zu Tode; der Richtungspfeil im Navi rotiert wie eine wild gewordene Kompassnadel. Auch da heißt es: Nachbessern, was übrigens schon angekündigt wurde.

 

Aber abgesehen davon: Das Beeline Moto ist ein toller Begleiter und Navigator sowohl über Land als auch in der Stadt.

 

FAZIT: Klein. Smart. Schick. Teuer. Trotzdem ein Kauftipp.

 

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