Das Yamaha-PAS-Fahrrad, präsentiert in 1993
Yamaha erfand 1993 das weltweit erste, durch Elektromotor unterstützte Fahrrad (PAS – Power Assisted System). Seit diesem Zeitpunkt haben wir ständig neue Innovationen vorgestellt. Ziel war immer, problemlos zu bedienende Kraftunterstützungssysteme anzubieten. Nur eine Fahrt auf so einem Fahrrad reicht und man wird es verstehen.
Das Bergauffahren und das Fahren bei Gegenwind sind beim Radfahren immer die kritischen Momente. Bei Yamaha hat man sich hierüber schon lange Gedanken gemacht. „Ideal wäre, wenn es eine Art Kraftquelle gäbe, die die Person beim Treten unterstützt“. Die Bemühungen des Unternehmens um eine Lösung nahmen Gestalt an. Das erste Projekt war 1973 ein Prototyp mit einem kleinen 25 cm³-Benzinmotor auf einem Fahrrad. 1982 kam ein weiterer Prototyp hinzu – ein Mountainbike mit einem 35 cm³-Motor.
Was wir jedoch suchten, war ein Fahrrad für Pendler, bei dem die Leistungsabgabe im Einklang mit den Wahrnehmungen und Empfindungen des Nutzers an erster Stelle stand. Es sollte ein Fahrzeug sein, mit dem auch Menschen, die nicht Motorrad fahren, problemlos umgehen können. Die Entwicklung kompakterer, leistungsfähigerer Batterien und Computer ging in rasanten Schritten voran und die Elektronik wurde revolutioniert. Das führte zu einem völlig neuen Konzept, bei dem die menschliche Kraft mit einem elektrischen Antrieb gekoppelt wurde. Der Elektromotor fungierte als Unterstützung der Tretkraft des Fahrers.
1989 schließlich entwickelten wir einen Prototyp, in den ein neuer Mechanismus eingebaut wurde. Wir nannten ihn das „Power Assist System“. Dieser Prototyp wurde zur Grundlage unserer PAS-Fahrräder mit elektrischer Unterstützung. Der Schwerpunkt unserer Forschungs- und Entwicklungsarbeit lag auf der Kerntechnologie für die PAS-Fahrräder – dem Power-Assist-System. Ziel war es, eine völlig neue Fahrzeugkategorie zu etablieren, die man aber immer noch als Fahrrad bezeichnen konnte, obwohl sie die Kraft eines Elektromotors nutzt. Dies bedeutete auch, einen völlig neuen Mobilitätsstandard zu schaffen. Während der Entwicklung galt es, eine Reihe von technologischen und regulatorischen Hindernissen anzugehen und zu überwinden.
Das Sube: Akzeptanz als Fahrrad erhalten
Das Sube: Wichtig war, es als Fahrrad zu etablieren und Akzeptanz zu schaffen. Um das neue Produkt vermarkten zu können, war eine der größten Herausforderungen, es im Hinblick auf Japans Straßenfahrzeug- und Verkehrsgesetze zu positionieren. Diese Fragestellungen führten zu intensiven Gesprächen mit Verkehrsexperten und Regierungsbehörden. Ziel war, ihnen zu erklären, dass das elektrisch betriebene Fahrrad eine direkte Erweiterung eines normalen Fahrrads ist und dass es auch einen wichtigen gesellschaftlichen Beitrag zur Energieeinsparung und zur Reduzierung der Abgasemissionen leisten würde.
Nach sorgfältiger und umsichtiger Abwägung erkannten die beteiligten Behörden schließlich den sozialen Wert des neuen Fahrzeugs an und genehmigten 1993 offiziell seine Einstufung als Fahrrad. Im Juli desselben Jahres stellten wir dann das Yamaha PAS (mit eingebauter 3-Gang-Schaltung) als „weltweit erstes Produkt“ dieser Art vor. Im November begann der Verkauf zunächst in begrenztem Umfang in den drei Präfekturen Kanagawa, Shizuoka und Hyogo. Im April 1994 begann dann der landesweite Verkauf. Nachdem Yamaha in dieser neuen Kategorie Pionierarbeit geleistet hatte, sprangen andere etablierte, japanische Fahrradhersteller später auf den Zug auf und präsentierten ihre eigenen Angebote von „elektrisch unterstützten Fahrrädern“ – der Markt wuchs schnell.
Über 4 Millionen Antriebseinheiten weltweit im Einsatz
Heute ist Yamaha mit mehr als 2 Millionen Fahrrädern in Japan und 4 Millionen Antriebseinheiten weltweit als Pionier im Bereich der E-Bikes anerkannt.
Jahr 1989: Yamaha entwickelt 1989 den ersten Prototyp.
Jahr 1993: Der Verkauf des weltweit ersten PAS-Fahrrads beginnt 1993 in Japan. Das Konzept eines elektrisch unterstützten Fahrrads sollte sich später weltweit verbreiten.
Jahr 1995: Eine abnehmbare Nickel-Cadmium-Batterie wird zusammen mit einem neuen Ladegerät mit Ladefunktion vorgestellt.
Jahr 1999: Das Intelligent Flexible Energy System (IFES) wird entwickelt. Es ermöglicht den Datenaustausch zwischen Batterie, Ladegerät und Controller.
Jahr 2003: Vorstellung einer leichten, kompakten, mittig angebauten Antriebseinheit mit effizientem Direktantrieb. Entwicklung eines berührungslosen Drehmomentsensors, um das Pedalieren zu erleichtern, wenn die Batterie leer ist.
Jahr 2008: Zusammen mit der Einführung des Modells Brace werden 1 Million Fahrräder verkauft. Die Entwicklung unseres Brace-Modells ist gleichzeitig die Antwort auf den Wunsch der Verbraucher nach sportlicheren Freizeitfahrrädern mit Yamaha-PAS-Technologie.
Jahr 2013: Das Triple-Sensor-System wird in der völlig neuen PW-Serie vorgestellt und sorgt für sanfteres und angenehmeres Fahren. Die erhöhte Präzision der Assistenzsteuerung führt zu dem „natürlichsten und organischsten“ Pedalgefühl, das heute in der E-Bike-Technologie verfügbar ist.
Jahr 2015: Das neue leichte Rennrad Concept YPJ-R wird in Japan präsentiert.
Jahr 2016: Zusammen mit der Einführung unseres Modells YPJ-C werden in Japan 2 Millionen Fahrräder verkauft.
YAMAHA – vom Hersteller abgestimmt
Unser Ideal lautet „Eins zu sein mit der Maschine“. Dazu haben wir die Technologien „Quad-Sensor-System“ und „Automatischer Unterstützungsmodus“ in unsere komplette Antriebseinheitenreihe integriert. Unsere Ingenieure nutzen diese Technologien in vollem Umfang, um jedes System optimal auf das jeweilig Fahrradkonzept abzustimmen.
Das Quad-Sensor-System
Das Quad-Sensorsystem ergänzt die Sensorik um einen Winkelsensor zur Erkennung des Steig- oder Abwärtswinkels des Fahrrads. Außerdem gibt es Sensoren für die Geschwindigkeit, die Drehzahl der Tretkurbel und das Tretmoment. Das System erkennt automatisch die Fahrbedingungen und liefert die jeweils erforderliche Unterstützungsleistung und Beschleunigung.
Automatischer Unterstützungsmodus
Alle Sensoren überwachen die Fahrbedingungen. Algorithmen wählen automatisch die optimale Stufe der Pedalunterstützung aus. Das Ergebnis ist ein fein abgestimmtes, benutzerfreundliches Fahren. Die Algorithmen werden individuell für jede Antriebseinheit der Baureihe definiert, so dass für jede Situation das erwartete Fahrerlebnis entsteht. Wenn Sie zwischen den Unterstützungsmodi manuell wechseln möchten, können Sie den automatischen Unterstützungsmodus auch ausschalten.