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Decals: die fünf häufigsten Fehler mit Aufkleber-Sets

Einen Roller nach deinem Geschmack von einem Profi spritzen, folieren und beschriften zu lassen – das ist super, aber auch ziemlich teuer. Für ein komplettes optisches Redesign werden schnell vierstellige Summen aufgerufen. Die Alternative: ein fertiges Klebe-Set und ein arbeitsames Wochenende. Da können sich die Ergebnissse auch sehen lassen, wenn man die gröbsten Anfängerfehler vermeidet.

 

1. Sets, die nicht passen

 

Wenn Du Aufkleber online kaufst, lass Dich nicht vom scharfen Design blenden – wichtig ist, dass es ein Set ist, das zu deinem Fahrzeug und Modell passt. Wenn Du Aufkleber verarbeitest, die nicht speziell für deinen Roller geschnitten oder gestanzt wurden, geht das meistens in die Hose. Nachträgliche Zuschnitte und Anpassungen sind schwierig, man braucht mindestens ein Kurvenlineal, eine extrem ruhige Hand und viel Übung. Also immer Zuschnitte nur für dein Modell kaufen.

 

2. Mangelnde Vorbereitung

 

Gute Sets bestehen – wie der Name schon sagt – nicht aus einem Aufkleber, sondern sind oft komplex geschnittene Puzzles, die seitenverkehrt geliefert werden. Um einen kompletten Body spiegelverkehrt zu beschichten, sind teilweise bis zu einem Dutzend Einzelteile nötig. Das schreit nach einem guten Plan.

 

Dein Roller muss glänzen. Die besten Aufkleber bringen nichts und können nicht sauber verarbeitet werden, wenn die Flächen, die Du bekleben willst, nicht clean und staubfrei sind. Jeder noch so kleine Popel muss weg – zuerst nass einweichen, sauber waschen, trocknen und kurz vor dem Bekleben die trockenen Flächen staub- und fettfrei machen. Ich benutzte für diesen letzten Schritt meist eine Spraydose mit Bremsscheibenreiniger und ein frisch gewaschenes, nicht fusseliges Tuch – mit dieser Kombi wird man auch die letzten Öl- und Fettreste los.

 

Entscheide jetzt, wo und in welcher Reihenfolge deine Aufkleber aufgebracht werden sollen, und pinne die Einzelteile erst einmal provisorisch mit billigem Papierklebeband fest. Markiere Dir dann die Randlinien und Ecken, bevor Du mit dem eigentlichen Bekleben beginnst. Merke: Ein Yamaha-Schriftzug, der schräg in der Landschaft steht, sieht eher peinlich aus.

 

Du musst übrigens nicht alle Arbeiten in der Hocke oder liegend am Roller machen – meist ist es besser, ein Verkleidungsteil abzuschrauben und gemütlich an der Werkbank oder am Tisch zu arbeiten.

 

3. Falsche Jahreszeit

 

Die Aufkleber sehen manchmal ziemlich ramponiert und geknickt aus, wenn Du sie auspackst. Kein Problem, die Verarbeitung gelingt trotzdem, wenn sie auf die richtige Temperatur gebracht werden. Wir empfehlen also eine Verarbeitung im Frühling und Sommer oder eine geheizte Werkstatt – mindestens 25 Grad sollten es schon sein.

 

In der Regel sind die Folien, die Du verarbeitest, nämlich ziemlich dick und bestehen aus drei Lagen: Die eigentliche Farboberfläche ist bei hochwertigen Aufklebern meist durch eine transparente Deckschicht, die Klebefläche unten durch beschichtetes Papier geschützt. Die Deckschicht solltest Du zunächst drauf lassen, sie wird erst nach der Verarbeitung abgezogen.

 

4. Mangelnde Ausrüstung

 

Wenn Dir beim Aufbringen ein Aufkleber verrutscht ioder eine Falte wirft – keine Panik. Nicht alles muss auf Anhieb sitzen; gute Hersteller benutzen Kleber, die nicht schon beim ersten Kontakt bombenfest haften und mehrfach aufgebracht werden können.

 

Kritisch sind auch bei gut geschnittenen Sets Rundungen und räumliche Formen wie etwa Tanks oder konturierte Verkleidungenteile. Da passt es auf Anhieb selten, weil die Aufkleber ja plan geschnitten und angeliefert werden. Da brauchst Du ohne viel Übung manchmal mehrere Anläufe, weil das genau die Stellen sind, an denen sich gerne Luftblasen und Falten bilden.

 

Aber das kriegst Du sauber hin, wenn Du zwei Hilfsmittel griffbereit hast: einen dünnen medizinischen Gummihandschuh und deinen Fön. (Wenn Du keinen Haartrockner hast, schau mal in die Schubladen im Bad, die sonst nur deine Freundin benutzt.)

 

Mit dem Gummihandschuh an der einen Hand und dem Fön auf wärmster Stufe kannst Du den Aufkleber optimal über sechzig Grad erwärmen und ohne Fett- und Handspuren quasi in jede Form zerren und zwingen. Die Folie zieht sich beim Erkalten flächig und sauber wieder zusammen. Du glaubst das nicht? Probier es mit einen Stück billiger Folie aus dem Baumarkt vorher aus.

 

Was, wenn Luftblasen übrig bleiben? Moderne Folien sind oft mit mikroskopisch feinen Kanälen in der Klebefläche versehen; mit einer Kreditkarte oder besser einer so genannten Rakel mit Filzrand kann man die Beule in den meisten Fällen zur Seite und heraus drücken. Wenn das nicht hilft, greifen Amateure auch zur Nähnadel und pickst in die Mitte der Beule – ohne Mikrospuren und -pickel an der Oberfläche geht das aber nicht aus.

 

5. Zu wenig Pflege

 

Wenn Du dein Aufkleber-Set schließlich aufgebracht hast, hat es gute Chancen, dien nächsten vier oder fünf Jahre vor dem unvermeidlichen Ausbleichen der Farbe auch gut auszusehen – wenn Du es richtig pflegst. Also: kein Benzin eintrocknen lassen, sondern sofort wegwischen. Wenn Du deinen Roller wäschst, nicht gegen die Kleberänder putzen. Kärchern? Geht, wenn Du einen halben Meter Abstand hältst.

 

Unser Experten-Tipp:

 

Manche Profis arbeiten übrigens mit zwei verschiedenen Handschuhen an den Händen. Neben dem Gummihandschuh für die klebende Unterseite der Folie tragen sie noch einen Stoffhandschuh für die Oberseite – mit ihm lassen sich Flächen gefühlvoll und knitterfrei „einstreicheln“.

 

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